Vorbereitung

Wie bereitet man sich auf eine so lange Wanderung vor?

Oft werden wir gefragt, wie man sich auf so eine lange Wanderung vorbereitet. Natürlich denkt man da erstmal an die „Ausrüstung“, die man braucht. Aber vorher gab es bei der Planung ein paar Formaltitäten zu klären, die speziell auf den Pacific Crest Trail (kurz PCT) bezogen waren. So zum Beispiel das Beantragen der PCT-Long-Distance-Permit oder die Beantragung des B2-Visums für die USA. Im Folgenden mal aufgelistet ein paar Hauptpunkte, die uns bei der Planung am meisten beschäftigt haben:

Organisation:

  • Beantragungsprozess der PCT-Long-Distance-Permit
  • B2-Visum für 6 Monate Aufenthalt in den USA
  • Ausrüstung und Ultralight-Backpacking
  • Resupply-Strategy (Versorgungsplan)
Unsere Recherche zu den einzelnen Themen haben wir hauptsächlich über Internet und ziemlich viel Youtube betrieben. Erste Anlaufstellen sind die offizielle Seite der Pacific Crest Trail Association und die Statistikseiten von thetrek.co. Bei Yotube zu empfehlen sind die Kanäle von Jupiter Hikes und Homemade Wanderlust. 

PCT-Long-Distance-Permit
Auf dem Trail werden eine Reihe von National Parks, State Parks und Wilderness Areas durchquert, für die man eine „Permit“ (Genehmigung, Erlaubnis) braucht, um dort zu wandern und zu campen. Entlang des PCT’s sind es ca. 33 „behördliche“ Wildnis-Parks. Die Pacfic Crest Trail Association stellt jedes Jahr die begehrten Long-Distance-Permits für den PCT aus, mit der alle diese Wildnis-Gebiete und Parks abgedeckt sind und die es einem erlaubt, dort zu campen. Wir mussten uns vorab im Oktober für die Beantragung bei der PCTA registrieren und hatten am Vergabetag der Permits am 15. November Glück, dass wir beide eine Permit mit Startdatum für den 12. April 2023 ergattern konnten. Für Kalifornien benötigen wir außerdem zusätzlich die separat zu beantragende California Fire Permit. 

B2-Visum USA
Für den sechs monatigen Aufenthalt in den USA muss man ein B2 Visum beantragen, welches auch mit einem „Interview“ in einem amerkanischen Konsulat verbunden ist. Nachdem wir fast einen halben Tag lang die Formulare online ausgefüllt haben, haben wir anschließend den nächstmöglichen freien Termin im Januar für das Interview im Generalkonsulat in Frankfurt gebucht. Der Gesprächstermin war an sich entspannt. 

Ausrüstung und Ultralight Backpacking 
Wenn man sich mit dem Thema Thruhike (engl. Begriff für einen Fernwanderweg in einer Zeitspanne zusammenhängend von Anfang bis Ende zu durchwandern) beschäftigt, kommt man auch um das Thema des Ultralight Backpacking oder zu Deutsch Ultraleichtwandern nicht herum. Im Grunde genommen, bedeutet es einfach, dass man sein Gepäck radikal reduziert und bei der Wahl der Ausrüstung auf die leichtesten Gegenstände zurückgreift. Das Thema ist so weitläufig, dass man hierzu einen eigenen Blog-Eintrag verfassen könnte. Vielleicht machen wir das auch nochmal, aber es gibt bereits Tonnen von Informationen dazu im Internet. Jede Ausrüstung ist jedoch individuell und persönlich. 

Resupply-Strategy | Versorgung unterwegs 
Wie kann man sich das mit Versorgung unterwegs vorstellen? Wenn die Essensvorräte im Rucksack zuneige gehen, verlässt man den Trail meist in Richtung der nächsten befahrenen Straße, um in die nächste Stadt, Town oder Dorf zu kommen. Manchmal hat man Glück und in der Nähe befindet sich tatsächlich eine größere Stadt mit Lebensmittelgeschäft. Manchmal sind richtige Ortschaften mit ein wenig Infrastruktur aber zu weit entfernt und man schickt sich lieber ein vorgepacktes Paket an eine näher gelegene Poststelle oder Tankstelle zu.   

Natur, Gefahren, Wetter 
Auch hier könnte man natürlich einen ganzen eigenständigen Blogeintrag schreiben. Grundsätzlich sollte man sich mit den natürlichen Gefahren und anderen Sicherheitsthemen auseinandersetzen, die da wären Waldbrände im Spätsommer, Bären und Essensaufbewahrung, Klapperschlangenbiss, Erste-Hilfe, Anzeichen einer Unterkühlung etc. Ein weiterer Punkt, der uns speziell im Jahr 2023 betrifft, ist der Umstand, dass der Winter 2022/23 ein Rekordschneejahr im südlichen Kalifornien ist. Wir werden definitiv im höchsten Teil des PCT eine Eisaxt und Microspikes für die Schuhe benötigen. Sollten die Gebirgsbäche – oder besser gesagt Flüsse – sich als unerüberquerbar herausstellen, werden wir wohl gezwungen sein, Teile des PCT zu überspringen. Das gleiche gilt für wegen Waldbrand gesperrte Zonen. 
Quelle: https://www.postholer.com/snow/Pacific-Crest-Trail/1

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